Jahr: 2015

Herbst …

Der Herbst und Deutschland, sie sind nicht ein wirklich gutes Gespann. Der «deutsche Herbst» steht für die «German Angst», vierzig Jahre vorher werden Menschen im vorletzten Monat des Jahres durch die Strassen gejagt und Scheiben zertrümmert. Jetzt geschieht in Deutschland mit dem nicht endenden Flüchtlingsstrom wieder Geschichte. Und manche sprechen vom «Herbst» der ewigen Kanzlerin, während ein frühlingshaft schöner November vor den Kapriolen des Klimas leises Grauen weckt. Morbide Schönheit, zwiespältiges Ahnen einer sich zersetzenden (Wohlstands-) Gesellschaft …

Es gibt keine «Wirtschaftsflüchtlinge»

Ein Unwort: «Wirtschaftsflüchtling». Weil es wertet. Weil es verschleiert. Weil es polarisiert. Im Subtext transportiert, da flüchte jemand vor etwas, vor dem gar nicht zu flüchten sei – letzten Endes als wäre er gar nicht legitim, der so genannte «Wirtschaftsflüchtling». Vielleicht ist das ja auch Zeitgeist. Weil sich solche Worte wunderbar eignen für den hysterischen Hype in den sozialen Netzwerken, welche die sachliche Diskussion, das Argument im politischen Diskurs längst abgelöst haben.

Die letzte Himbeere …

Leise Wehmut schleicht sich ins Herz: Ein phantastischer Sommer neigt sich dem Ende zu. Im Garten habe ich die wahrscheinlich «letzte Himbeere» dieses Jahres entdeckt. Schade. Aber nur «Narren verlieben sich in eine Jahreszeit» habe ich vor kurzem gelesen. Weise ist, wer deren Wechsel geniesst. Offenbar bin ich noch kein bisschen weise …

Von und mit neuen Energien träumen.

Audi sucht den Kraftstoff der Zukunft – so war es vor kurzem im Technikteil  der FAZ zu lesen. Eschericheria Coli produzieren offensichtlich hochwertige Kohlenwasserstoffe. Hört sich eigentlich gar nicht so spektakulär an. Aber man könnte fast ins Träumen kommen, denn «hochwertige Kohlenwasserstoffe» sind in diesem Fall Isobuten, eine Vorstufe von reinem Oktan, also einem energiereichen Brennstoff.